Das
Gesetz der Anziehung wirkt auch bei den Readings. Ich selber bin in der Schule
der Liebe und treffe immer wieder auf Menschen, die in der gleichen Schule wie
ich sind. Das Thema dieser Schule ist das Herz, die Entwicklung im Thema ist
emotionales Wachstum. In der Schule der Liebe entwickelt man die Fähigkeit,
sich selbst und andere zu lieben, die eigenen Gefühle angemessen, das heisst,
im richtigen Moment und in der richtigen Art zu formulieren und zu zeigen,
ungeachtet der Erwartungen anderer. In der Schule der Liebe wird man darin
geschult, Gefühle zu spüren, wahrzunehmen, zuzulassen, authentisch zu zeigen
und zu leben. Es ist leider die Schule, die am meisten missverstanden wird. Auf
dem Weg zur Meisterschaft, muss man sich nämlich auf viele Berg- und Talfahrten
gefasst machen. Emotionale Berg- und Talfahrten. Das ist unangenehm. Aber
unsere Seele hat sich diese Schule ausgesucht, um etwas zu lernen. Ein kleiner
Trost, wenn man sich gerade wieder einmal auf einer Talfahrt befindet.
Die
eigene Gefühlswelt anschauen, in Balance bringen, auf die Emotionen achten, authentisch
sein. Das alles ist meiner Meinung nach eine der leichteren Aufgaben, mit denen
wir in der Schule der Liebe tagtäglich konfrontiert werden. Viel schwieriger
gestaltet sich meines Erachtens die Selbstliebe. Für Erich Fromm und andere
Psychoanalytiker wird die Selbstliebe als Grundlage dafür genommen, andere
Menschen überhaupt lieben zu können. Selbstliebe ist die Annahme seiner selbst,
ist die Liebe zu sich selbst. Selbstliebe hat auch mit Selbstachtung zu. Ich
finde es schwierig. Ist doch unsere Generation mit Sätzen wie «Bilde dir jetzt bloss
nichts darauf ein!» und «Lerne mal zuerst etwas Anständiges!» usw. gross
geworden. Sätze, die sich irgendwo in unserem Bewusstsein verankert haben und
an unserem Selbstwertgefühl nagen. Denn auch das gehört zur Selbstliebe.
Liebe
ich mich so wie ich bin? Liebt ihr euch so wie ihr seid? Nein, jetzt nicht ein
schnelles Nicken mit dem Kopf. Fragt euch das morgen früh, wenn ihr ganz
alleine und nackt vor dem Badezimmerspiegel steht. Liebt ihr euch? Nehmt ihr
euch so an wie ihr seid? Was sind eure Stärken? Und die Schwächen? Liebt ihr
auch die? Der Partner oder die Partnerin soll selbstverständlich auch unsere
Schwächen lieben. Aber lieben wir sie? Und wie soll sie unser Gegenüber lieben,
wenn wir sie nicht akzeptieren?
Selbstliebe
ist nicht einfach und deshalb ist die Schule der Liebe nicht immer nur voller
roter Herzen. Aber wenn, dann ist es besonders schön.