Mittwoch, 1. Januar 2014

Live a balanced life


Wie geht es euren Bedürfnissen? Kennt ihr sie überhaupt? Ich habe mich gestern, am letzten Abend des alten Jahres hingesetzt und mir ein paar Gedanken dazu gemacht. Was ist mir wichtig? Was brauche ich, um ein Leben zu leben, das mich glücklich macht? Auf ein Stück Papier habe ich die Dinge notiert, die mir spontan dazu in den Sinn gekommen sind. Dabei bin ich auf sechs Bedürfnisse gekommen, die meinem Leben einen Sinn geben. Für die zu leben es sich lohnt. Die, wenn sie nicht erfüllt sind, ein Ungleichgewicht in mein Leben bringen. Mich unzufrieden machen.
Ich habe jedem Bedürfnis eine Farbe zugeordnet und diese in sechs kleine PET-Flaschen hineingegeben. Danach habe ich die Flaschen mit Wasser aufgefüllt. Und zwar nur mit so viel oder so wenig Wasser, wie es momentan dem erfüllten oder eben nicht erfüllten Bedürfnis entspricht. Das heisst, wenig bis gar kein Wasser bedeutet, dass dieses Bedürfnis in meinem Leben jetzt gerade nicht erfüllt ist oder viel zu kurz kommt. Eine halb volle Flasche hingegen ist schon mal nicht schlecht. Eine zu Dreiviertel volle Flasche ist gut. Eine oder mehrere ganz volle Flaschen sind toll. Und sechs komplett gefüllte Flaschen wären das Paradies, aber vermutlich nicht ganz realistisch. Einigen wir uns darauf, dass sechs bis zum Rand gefüllte Flaschen zumindest ein erstrebenswertes Ziel sind.
Wieso fülle ich meine Bedürfnisse in Plastikflaschen ab? Ist die Flasche voll, dann ist sie stabil und ruht in sich. Ist die Flasche fast oder ganz leer, kippt sie leicht um. Leuchtet das Prinzip ein? Die Idee stammt nicht von mir. Ich habe sie aus einem Seminar über Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg im Zusammenhang mit der Ausbildung zur Handanalytikerin geklaut. Seither wende ich sie entweder für mich selber oder im Rahmen meiner Readings an.
Das Resultat ist immer wieder verblüffend. Wenn man man sich die Dinge praktisch veranschaulicht, werden sie plötzlich klar. Man stellt die Flaschen am besten an einem sichtbaren Ort auf. Dann kann man beispielsweise jede Woche oder in einem anderen festgelegten Zeitrahmen eine kleine, persönliche Bilanz ziehen, wie es um das Erfüllen der eigenen Bedürfnisse steht. Vielleicht muss die eine oder andere Flasche nach einer gewissen Zeit ein bisschen geleert oder sogar etwas aufgefüllt werden. Vielleicht kommt ein neues Bedürfnis dazu oder ein bestehendes hat ausgedient.
Bei meinen sechs Bedürfnissen gibt es allerdings einen kleinen Haken. Die am wenigsten gefüllte Flasche, (die eigentlich komplett leer sein sollte, aber sonst wäre das Foto nicht gut geworden und ihr hättet womöglich gar nicht verstanden wie das Ganze funktioniert) kann ich leider nicht beeinflussen. Woher Amore nehmen, wenn kein Amore da?
Ich wünsche euch von Herzen ein glückliches und erfülltes 2014! Tragt Sorge zu euren Bedürfnissen und pflegt sie – wann immer es geht.