Sie wird auch die Schule des Handelns genannt. Denn hier geht es darum, eine Balance zwischen Hektik und Trägheit zu finden. Zwischen übertriebenem, überaktivem Handeln und gar nichts mehr tun.
Das Thema dieser Schule
ist Frieden finden und zur Ruhe kommen. In der Schule des Friedens geht es
darum, sich im eigenen Körper und auf dieser Welt sicher zu fühlen. Inneres und
Äusseres in Einklang bringen. Denn das Gefühl von Kampf und Panik ist immer mal
wieder präsent. Die Schule des Friedens ist auch ein bisschen ungemütlich. Denn
man wird darin mit Ängsten verschiedenster Art konfrontiert. Angst nicht zu
genügen, Angst zu wenig oder zu viel getan zu haben, Angst vor Fehlern. Kurzum alle
möglichen und unmöglichen Arten von Angst und Befürchtungen. Auch Existenzängste.
Ob diese Ängste real sind oder nicht, spielt dabei nicht so eine grosse Rolle. Angst
bleibt Angst.
Wer in dieser Schule
weiterkommen will, muss seine Ängste konfrontieren. Muss durch sie
hindurchgehen. Muss Erfahrungen sammeln. Und vielleicht auch erkennen, dass die
eine oder andere Angst nicht wirklich real ist. Und dass es bei vielen Ängsten
oft auch einfach darum geht, sich selber zu akzeptieren wie man ist. Es geht
auch darum, den eigenen Selbstwert nicht an Äusserlichkeiten festzumachen. Was
habe ich? Was habe ich nicht? Wie sehe ich aus? Was habe ich erreicht und was
nicht? Ein Prozess, der nicht ganz schmerzfrei vonstatten geht.
Menschen, die in der
Schule des Friedens sind, fühlen sich oft getrieben. Ihnen passiert dauernd
etwas, dauernd geht etwas schief, eine kleinere oder grössere Katastrophe jagt
die andere ... Das ist anstrengend. Das ist purer Stress. Das macht müde. Denn,
wenn man als getriebener Mensch, mit allen Fasern seines Seins damit beschäftigt
ist, diese Katastrophen zu bewältigen, verliert man den Kontakt zu seinem
inneren Selbst. Es kann aber auch sein, dass man gar nichts mehr tut. Denn Angst
kann auch lähmend wirken.
Man gerät also entweder
in Panik und ist überaktiv oder man tut gar nichts mehr, ist antriebslos, hoffnungslos.
Genau dann offenbart sich aber eine grosse Chance: Jetzt ist der Moment da, die
Situation mal von oben zu betrachten. Einen Schritt zurückzutreten und
versuchen, innere Welt und äussere Welt in Einklang zu bringen. Feststellen, dass
nichts so schlimm sein kann, wie es sich im ersten Moment anfühlt. Vertrauen
ins Leben haben. In den Lauf der Dinge. Das Leben so akzeptieren, wie es sich
gerade präsentiert. Nicht sofort handeln und nicht in Angst geraten. Darauf
vertrauen, dass eine Lösung gefunden werden kann.
Wer das verstanden und
verinnerlicht hat, wer das immer wieder übt, hat Zeit für Familie, Freunde und
Vergnügen. Hat Zeit für Entspannung und kann auch mal die Ruhe und die Stille geniessen.
Der Schlüssel für ein
glückliches Dasein ist, im Jetzt zu leben, anstatt sich ständig eine
Wunschzukunft auszumalen. Oder sich vorzustellen, was alles passieren könnte,
wenn ...
Die Natur, die Einkehr
in die Stille durch Meditation, Spaziergänge, Musik hören, der Kontakt mit den
Elementen – zum Beispiel ins Gras liegen und die Erde spüren, Felswände
berühren, Wind und Regen auf der Haut fühlen, schwimmen gehen – sowie der Umgang mit Tieren
helfen und unterstützen Menschen auf diesem Weg. Alles ist gut, alles ist in
Frieden. Die Zeit des Fliehens und Flüchtens ist vorbei. Das war vielleicht mal
früher, in einem anderen Leben so. Heute ist es das nicht mehr.
Es ist alles gut. Es
ist Frieden. Leg dich an die Sonne und lächle. Be at peace with yourself.