In der Handanalyse gibt
es vier Lebensschulen. Die Schule des Friedens oder des Handelns, die Schule
des Denkens oder der Weisheit, die Schule des Dienens und die Schule der
Gefühle oder der Liebe. Die Lebensschule ist in den Fingerprints enthalten und
ist das Thema, das uns ein Leben lang begleitet. Die Lebensschule
ist wie eine Klimazone, wie die Luft, die wir einatmen. Egal, was wir tun,
wohin wir gehen, wir sind ständig von ihr umgeben. In der Lebensschule sind wir
dauernd am Lernen. We are all beginners,
hat einmal eine Yogalehrerin von mir gesagt. Das Leben unter diesem Aspekt zu
betrachten, macht es unverkrampfter. Erfahrungen und Schwierigkeiten bringen
uns weiter, tragen zur persönlichen Entwicklung bei. Gegensätze sind
interessant. Gegensätze fordern uns heraus. Rütteln uns wach. Machen uns
lebendig. Denn wir wollen ja leben und nicht schlafen.
Ein Gegensatzpaar, das ich
in meinen Readings oft antreffe, ist die Lebensschule der Liebe in Kombination
mit einer Handform, die eindeutig dem Element Erde zugeordnet werden kann. Erde
ist loyal, zuverlässig, praktisch veranlagt, geduldig, bedächtig, sachlich,
realistisch, arbeitsam und stark. Manchmal aber auch wortkarg, kompromisslos,
stur und kühl. Die Herausforderungen von Erde sind Offenheit und Flexibilität. In
Kombination mit der Lebensschule der Liebe ist dies ein wahrhaft delicious dilemma. Ein Gegensatz, der
diese Menschen früher oder später herausfordern und an ihre Grenzen bringen wird.
Wer in der Lebensschule
der Liebe ist, muss lernen, Liebe zu entfalten und eine Balance zwischen
Gefühlsverdrängung und Gefühlsüberflutung zu finden. Meistens geht es dabei auch
um Selbstliebe. Die Herausforderung ist Abgrenzung. Das Element Erde verstärkt die
Gefühlsverdrängung. Doch im Innern brodelt es trotzdem. Was tun mit all den
Emotionen? Wohin damit? Das
Einfachste wäre, sich mitzuteilen. Doch genau das ist für diese Menschen das Schwierigste.
Gefühle sind Energien
und gestaute Energien machen uns auf die Dauer unzufrieden, unglücklich und
manchmal sogar krank. Wieso reden wir nicht über unsere Gefühle? Was haben wir
dabei zu verlieren? Wieso sagen wir einander nicht, was wir fühlen, sondern nur
was wir denken? Oder noch besser, wir sagen einander gar nichts. Erde mag nicht
viel reden. Erde mag keine Veränderungen. Erde ist beständig und liebt Gewohnheiten über
alles. Trotzdem, die Lebensschule der Liebe wird das Thema der Gefühle immer
wieder hochbringen. Je nachdem, was im Leben passiert. Etwas
in einem drängt, sich auszudrücken, zu kommunizieren. Ein anderer Teil will nur schweigen, weil er nicht aus seiner Haut kann. Was tun mit dieser inneren
Zerrissenheit?
Wenn Gegensätze in uns sind,
dann geht es nicht darum, entweder nur das eine oder nur das andere zu sein und
zu leben. Weder nur das eine, noch nur das andere sind richtig. Wir sind, wer wir sind. Beides zusammen ist richtig. Es geht darum, eine Ausgewogenheit zu finden. Ein Modus
vivendi für beide Anteile.
Für alle, die sich in der
Kombination Lebensschule der Liebe und Handform Element Erde wiederkennen, habe
ich folgenden Vorschlag: Werft am Morgen eine Münze. Kommt Kopf, dann benehmt
euch einen Tag lang wie Erde. Seid wortkarg, teilt eure Befindlichkeiten nicht
gross mit, macht eure Arbeit, seid beständig und behaltet eurer Gefühle für
euch. Lebt und handelt den ganzen Tag nur mit dem Kopf.
Kommt Zahl, dann
benehmt euch einen Tag lang wie die Liebe. Teilt euch mit, geht von euch aus auf
andere zu. Sagt, was ihr schön und gut findet. Sagt, was euch Freude macht.
Sagt aber auch, was ihr nicht gut findet, was euch bedrückt, ärgert oder traurig
macht. Seid flexibel und offen, lächelt viel. Fliesst durch den Tag. Lebt und
handelt den ganzen Tag nur mit dem Herzen.
Macht dies wie ein
Spiel und ihr werdet sehen, dass das Dilemma mit der Zeit auch delicious werden kann. Nur eine Woche
lang, bis zu meinem nächsten Blogeintrag. Und wer mag, kann mir schreiben, wie
es ihm oder ihr dabei ergangen ist.